Am 23. Mai begab sich eine beachtliche Gruppe von 19 Personen auf Reisen ans Rote Meer. Dieses Mal ging es für die Vereinsmitglieder nach Sharm el Sheikh. Sharm el Sheikh (arabisch „die Bucht des
Scheichs“)- an der Südspitze der Sinaihalbinsel zwischen dem Golf von Suez und dem Golf von Aqaba gelegen- ist ein sehr gepflegter und exklusiver Badeort. Der Ferienort ist berühmt für seine
intakten vorgelagerten Korallenriffe, die zu den schönsten und artenreichsten der Welt zählen. Weit über 100 verschiedene Korallenarten und ein einzigartiger Fischreichtum kennzeichnen den
breiten Saum der Riffe. Sharm el Sheikh bietet über 30 verschiedene Tauchplätze an. Von flachen Korallengärten, über Wracks, bis hin zu senkrechten Steilwänden ist alles vorhanden.
Nachdem alle Reiseteilnehmer am Flughafen München angekommen waren und eingecheckt hatten, wurde im Erdinger Biergarten gemeinsam auf den bevorstehenden Urlaub angestoßen. Voller Vorfreude ging
es dann zum Gate, wo allerdings eine Hiobsbotschaft auf die Gruppe wartete: Technischer Defekt am Flugzeug. An der Sunexpress- Maschine war ein Teil defekt, welches für die Beheizung der
Cockpitscheibe zuständig war und musste ersetzt werden; bestenfalls könne es von Air Berlin in München besorgt werden, schlimmstenfalls müsse es von Frankfurt eingeflogen werden. Dies hätte
bedeutet, dass eine komplett neue Crew benötigt wurden wäre und der Flieger u. U. aufgrund des Nachtflugverbotes hätte erst am nächsten Tag starten können. Doch Fortuna meinte es gut mit den
Tauchern und so konnte das Flugzeug mit ca. einstündiger Verspätung gegen 20:45 Uhr abfliegen.
Nach der Ankunft in Ägypten erreichte die Gruppe nach einem 20-minütigen Transfer ihre Unterkunft für die kommenden 8 Tage: Das im nubischen Stil erbaute Hotel „Ghazala Gardens“ liegt direkt an
der Na’ama Bay und besticht durch eine wunderschöne exotische Gartenanlage und die traumhaft gestaltete Lagunen- Poollandschaft mit integriertem, künstlich angelegtem Sandstrand. Die Na’ama Bay
ist eine der bezauberndsten Buchten von Sharm el Sheikh. Die Strandpromenade ist immer voller Leben: Restaurants, Clubs und Einkaufsmöglichkeiten reihen sich dicht aneinander und man sieht die
schönsten Strände von Sharm el Sheikh. Abends verwandelt sich die Strandpromenade in ein Einkaufs- und Vergnügungsparadies. Die Na’ama Bay ist bekannt für ihre zahlreichen, gemütlichen Bars: Bei
orientalischer Musik kann man eine landestypische Shisha genießen. Nachdem alle ihre Zimmer bezogen hatten, ließ man den Abend bei einem gemeinsamen Bierchen ausklingen.
Am nächsten Vormittag fanden sich dann alle in der Tauchbasis der Sinai Divers ein, um zeitnah mit den ersten Tauchgängen am Hausriff zu starten. Rolf Schmidt und Petra Röglin leiten seit über 30
Jahren die Sinai Divers Tauchbasen. Sie gehören zu den erfahrensten Tauchpionieren des Roten Meeres. Der gepflegte Privatstrand des Ghazala Hotels begeistert mit einem bunten Korallenriff, das
man schon vom Strand aussehen kann. Schnorchel & Maske erlauben hier auch „Nichttauchern“ faszinierende Einblicke in die Welt unter Wasser. Das Hausriff gliedert sich in drei Bereiche:
Sandgrund, Seegras und korallenbewachsene Felsblöcke. Außer den Korallenblöcken und der Seegraswiese findet man hier auch einen Tarierungsparcours und das Wrack eines kleinen Holzbootes auf ca.
12 Metern Tiefe. Die Riffblöcke glänzen durch eine unglaubliche Artenvielfalt: Man kann Nacktschnecken, Oktopussen, Kugel- und Kofferfischen, Krabben, Garnelen, Krokodil- und Steinfischen,
Blaupunktrochen, Muränen, Seenadeln und vielem mehr begegnen. Im Vorbeiflug grüßten sogar ein noch heranwachsender Adlerrochen und die Hausriff – Schildkröte. Das Riff führt in interessante
Bereiche bis 27 Meter mit allem, was das Rote Meer an Fauna zu bieten hat.
Am kommenden Morgen ging’s dann natürlich auf’s Boot: Zunächst wurden die lokalen Tauchplätze Ras Bob, Ras Nasrani und Secret Garden betaucht, bevor in den kommenden Tagen u. a. die weltbekannten
Tauchplätze wie das Shark & Jolanta Reef im Ras Mohammed Nationalpark oder das Gordon und Thomas Reef in der Straße von Tiran erkundet wurden.
Eine Gruppe von 5 Vereinsmitgliedern erfüllte sich am 4. Tag einen kleinen Traum- Tauchers Pflichtprogramm: Einmal im Leben zur „Thistlegorm“! Sie ist als das Kultwrack im Roten Meer weltweit
bekannt. Übersetzt ins Deutsche bedeutet der gälische Schiffsname „Blaue Distel“. Der Frachter (Tiefe: von 14 bis 30m) wurde am 6. Oktober 1941 an seiner heutigen Position von einem deutschen
Heinkel He 111-Bomber versenkt. Die Hauptattraktion ist jedoch immer noch die Ladung des Transportschiffes, das zur Versorgung der britischen Afrikatruppen im Kampf gegen Generalfeldmarschall
Rommels Heer unterwegs war: BSA-Motorräder, Bedford-Lastkraftwagen, Gewehre, Flugzeugteile, Bren- Carrier- Panzer, Eisenbahnwagons sowie Munition in allen Kalibern. Letztere wurden dem Frachter
zum Verhängnis, als die Bomben des Flugzeuges die Munition zur Explosion brachten. Teile der Ladung wurden dabei aus dem Laderaum herausgeschleudert; so auch eine Stanier- Dampflokomotive, die
abseits des Wracks liegt. Rund 15 Jahre ruhte die „Thistlegorm“ am Grund im Golf von Suez, bis Jacques Yves Cousteau das Schiff im Jahr 1956 wiederentdeckte. Obwohl die „Thistlegorm“ nach wie vor
ausgeplündert wird, ist sie ein tolles Wrack. Die alte Dame steht aufrecht in gut 30 Metern Tiefe (Hauptdeck in 17 Metern); an einer Ankerleine des Tauchbootes ging es nach unten. Nach wenigen
Metern waren die Aufbauten und immer mehr Details des beeindruckend großen Transportschiffes zu erkennen. Der erste Tauchgang führte um das Schiff herum, bevor beim zweiten Abtauchen die offenen
Laderäume mit Fahrzeugen, die Badewanne des Kapitäns, die Motorräder und die immer noch intakten Militärgummistiefel erkundet wurden. Das Ausmaß der Zerstörung vermittelt einen Eindruck, wie
gewaltig die Explosion gewesen sein muss.
Irgendwann einmal Mantas hautnah erleben- das wünschen sich viele Taucher. Auch dieser Wunsch wurde erfüllt: Am Riff Near Garden zog einer dieser gewaltigen Meeres- Giganten an der Gruppe vorbei.
Ein beeindruckendes Erlebnis, welches noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Die 8 kurzweiligen Tage vergingen wie im Fluge. Nach einer tollen Woche mit wunderschönen Tauchgängen landeten am Sonntag alle wieder gut in München und traten die Heimreise an. Alle freuen sich
schon heute auf die nächste gemeinsame Reise!